"SOS NACH VERGEWALTIGUNG"
12 beteiligte Krankenhäuser in BB
Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung
https://vertrauliche-spurensicherung-brandenburg.de/
Ob aus Angst, Scham oder Verzweiflung – wenn Sie sexualisierte Gewalt erfahren mussten, sind Sie möglicherweise noch nicht bereit, sich direkt nach der Tat an die Polizei zu wenden. Doch unabhängig davon, ob Sie eine Anzeige erstatten wollen oder nicht, bedürfen Sie sofortiger ärztlicher Hilfe – auch wenn Sie an sich zunächst keine sichtbaren Verletzungen bemerken.
Das Angebot der vertraulichen Spurensicherung richtet sich an Betroffene von sexualisierter Gewalt, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Identität und Orientierung oder der sozialen Beziehung zum Täter / zur Täterin.
Unabhängig von einer Anzeige leisten Ihnen derzeit zwölf beteiligte Krankenhäuser in Brandenburg Beistand, versorgen Sie medizinisch und sichern auf Ihren Wunsch hin die Tatspuren. So haben Sie später Zeit, sich in aller Ruhe zu überlegen, ob Sie nachträglich Anzeige erstatten möchten.
So schnell wie möglich handeln
Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall! Für die Sicherung von Spuren spielt die Zeit eine entscheidende Rolle. Die meisten Spuren können nur bis maximal 3 Tage nach der Tat gesichert werden. Bitte begeben Sie sich also so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung. Wenden Sie sich hierfür an die Zentrale Notaufnahme einer der beteiligten Partnerkliniken.
Und auch, wenn es Ihnen sicherlich schwerfällt: Vermeiden Sie es, sich zu duschen oder die Kleidung zu wechseln. Nur so können wir wichtige Beweise für Sie sichern.
Sie können sich zur Unterstützung von einer Vertrauensperson begleiten lassen.
Es stehen Ihnen mehrere Wege offen
Sofortige Anzeige bei der Polizei
Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung
Medizinische Soforthilfe ohne Spurensicherung
Untersuchungsablauf
Es ist etwas passiert. Ein sexueller Übergriff – Was nun?
Wenden Sie sich bitte direkt an die Notaufnahme einer beteiligten Partnerklinik.
Sie werden nach der Anmeldung in der Rettungsstelle auf Station weitergeleitet. Dort können Sie in ruhiger Atmosphäre das weitere Vorgehen mit einer Ärztin / einem Arzt beraten. Mit der medizinischen Versorgung und der vertraulichen Spurensicherung sind die Partnerkliniken rund um die Uhr für Sie da. Das Team aus Ärztinnen und Ärzten ist speziell für diese Fälle geschult. Die Untersuchung ist vertraulich, also polizeiunabhängig, und nicht anonym. Im Klinikum werden Ihre Versichertendaten erfasst. Das ist wichtig für eine Zuordnung im Falle einer späteren Anzeige. Gegenüber Dritten werden die Informationen jedoch verschlüsselt und es gilt die ärztliche Schweigepflicht.
Bitte verzichten Sie möglichst darauf, sich vor der Untersuchung zu waschen oder die Zähne zu putzen. Dadurch könnten wichtige Spuren verloren gehen. Bringen Sie außerdem Ihre getragene Kleidungsstücke oder andere Beweismittel, wie zum Beispiel Bettwäsche, wenn möglich mit zur Klinik. Feuchte Spurenträger sollten hierfür in Papiertüten aufbewahrt werden.
Zur Erstversorgung wird eine körperliche Untersuchung mit einer anschließenden schriftlichen und fotografischen Dokumentation der Befunde vorgenommen. Behandlungsbedürftige Verletzungen werden versorgt und die weitere Diagnostik bedarfsweise eingeleitet. Auf Wunsch wird Ihnen im Anschluss der Untersuchung auch der Kontakt zu Opferunterstützungseinrichtungen vermittelt.
Die Dokumentation von Verletzungen und das Sichern von Spuren mit einer anschließenden Asservierung sind für Betroffene kostenfrei. Der ärztliche Untersuchungsbericht mit Ihren Daten verbleibt im Krankenhaus. Die vertraulich gesicherte Spurenmaterial wird zudem anonymisiert und sicher für 10 Jahre aufbewahrt.
Es bleibt Ihre alleinige Entscheidung, ob Sie die Tat anzeigen. Wenn Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt für eine Anzeige entscheiden, sollten Sie die Polizei darauf hinweisen, dass die Tatspuren vertraulich von der Klinik gesichert wurden. Die Polizei kümmert sich dann um die weiteren notwendigen Schritte.
Partnerkliniken und Anlaufstellen (24/7)
Alexianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
Zimmerstraße 6, 14471 Potsdam
Telefon: 0331 9682-1112
Asklepios Klinikum Uckermark
Am Klinikum 1, 16303 Schwedt/Oder
Telefon: 03332 53-4190
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus
Telefon: 0355 46-2468
GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde
Rudolf-Breitscheid-Straße 100, 16225 Eberswalde
Telefon: 03334 69-0
Helios Klinikum Bad Saarow
Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow
Telefon: 033631 7-1111
Immanuel Klinik Rüdersdorf
Seebad 82/83, 15562 Rüdersdorf bei Berlin
Telefon: 033638 83-355
Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam
Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam
Telefon: 0331 241-55051
Klinikum Frankfurt (Oder)
Müllroser Chaussee 7, 15236 Frankfurt (Oder)
Telefon: 0335 548-2710 (innerhalb Dienstzeiten)
Telefon: 0335 548-1301 (außerhalb Dienstzeiten)
Kreiskrankenhaus Prignitz, Standort Perleberg
Dobberziner Straße 112, 19348 Perleberg
Telefon: 03876 30-30
Oberhavel Kliniken, Standort Oranienburg
Robert-Koch-Straße 2–12, 16515 Oranienburg
Telefon: 03301 66-3017
Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel
Hochstraße 29, 14770 Brandenburg an der Havel
Telefon: 03381 41-2900
Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg
Fehrbelliner Straße 38, 16816 Neuruppin
Telefon: 03391 39-4515
Weiterführende Informationen: https://vertrauliche-spurensicherung-brandenburg.de/
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